Erfahrungsbericht Adulla Seferi

Ein Jahr bei der INVA mobil

Ein ganzes Jahr. Als ich mich entschieden habe, den Zivildienst anstelle des Militärs zu machen, war mir von Beginn an klar, ich mache alles am Stück. Die Suche war auch ziemlich einfach mit dem Portal, welches vom Zivildienstamt zur Verfügung gestellt wird. Da ich diese Chance nutzen wollte, um dem Büroalltag zu entfliehen, entschied ich mich eine soziale Zivildienststelle anzugehen.

Da fiel meine Aufmerksamkeit auf die INVA mobil in Solothurn, welche Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung transportiert.

Ich hatte in meinem Leben zuvor noch keinen, oder sehr wenig Kontakt zu Menschen mit einer Beeinträchtigung. Aus diesem Grund hatte ich zu Beginn auch sehr viel Respekt vor dieser Arbeit. Ich stellte mir die Frage, ob es mich vielleicht mental runterziehen würde, so viele traurige Schicksale zu sehen. Das Gegenteil war der Fall. Nach nur zwei Monaten hat sich für mich die Sicht auf das Leben sehr verändert. Es zog mich nicht runter, sondern ich lernte es umso mehr zu schätzen, wie gut, dass es mir eigentlich geht. Nicht nur mir, sondern auch den Personen die mir nahestehen. Ich lernte, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Gleichzeitig war die Dankbarkeit der Fahrgäste immer spürbar. Während den Fahrten hörte ich die verrücktesten Geschichten oder die Fahrgäste teilten ihre schönsten Erinnerungen mit mir. Diese Erfahrungen kann ich mitnehmen und sie werden mich auch nach meinem Zivildiensteinsatz noch begleiten. Diese Wärme spürt man in der normalen Arbeitswelt selten.

Auch die Zusammenarbeit mit dem Team war grossartig. Man ist zwar die meiste Zeit unterwegs trifft jedoch hie und da andere Fahrer für ein kurzes Schwätzchen. Die Atmosphäre mit den Mitarbeitenden war immer sehr familiär und man konnte sich mit der Disposition immer gut absprechen, wenn man ein Anliegen hatte. Alles in allem war das ein schönes und vor allem, sehr lehrreiches Jahr für mich und meine persönliche Entwicklung und ich werde immer gerne an die Zeit bei der INVA mobil zurückdenken.