Erfahrungsbericht Thomas Marti

Ich habe meinen langen Zivildiensteinsatz bei der InvaMobil in Solothurn geleistet.

Ich blicke zurück auf 132 Diensttage bei der INVA Mobile in Solothurn. Begonnen im Februar 2016 und beendet am 20.März 2020. Es waren vier sehr interessante und lehrreiche Einsätze bei Euch. Ich hatte dazumal nach meiner Lehre als Polymechaniker die Reckrutenschule als Panzer Mechaniker in Thun beendet.

Danach mein mehrjähriges Studium als Ingenieur absolviert bei dem ich gezwungen war, jährlich den obligatorischen WK zu verschieben, da es mir schlichtweg nicht möglich war, bei einem Berufsbegleitendem Studium drei Wochen WK pro Jahr zu leisten. Auf Grund dessen machte ich mir einen alternativen Gedanken zum Militär was mich schlussendlich dazu bewegte, in den Zivildienst zu wechseln. Es gab X verschiedene Tätigkeiten und Richtungen im Zivildienst. Für mich war von Beginn an eines sehr wichtig, es musste eine Tätigkeit im sozialen Bereich sein, weil sollte ich schon das Militär verlassen, möchte ich zumindest im sozialen Bereich den bedürftigen Personen etwas Gutes tun. Nach langem Recherchieren kam ich auf die INVA Mobil in Solothurn.  Mein erster Einsatz war 54 Tage (2 Monate). Ich lernte bei der INVA ein super Team aus sehr erfahrenen und netten Fahrern wie auch ein kompetentes Dispo Team kennen, welche täglich mit viel Engagement und Herzblut ihrer Arbeit nachging um den Menschen die auf solche Fahrdienste angewiesen sind zu helfen. Zudem war meistens immer noch ein weiterer Zivi anwesend, im ungefähr selben Alter. So war es für mich noch einfacher, Erfahrungen von No Body zu No Body auszutauschen/sammeln.  Der erste Einsatz hatte so seine Tücken. Meine Hauptaufgaben waren folgendermassen:

 

  • Personentransport von A nach B
  • Mithilfe bei der Fahrzeugwartung
  • Mithilfe in der Disposition
  • Administrative Tätigkeiten

 

Für mich als nicht ansässiger Solothurner, war es zum Teil schwierig alle Fahrzieladressen ausfindig zu machen, da es dazumal noch kaum Navis in den Autos gab. Eine weitere Schwierigkeit war auch der Umgang mit dem Rollstuhl. Vor allem je nach Situation, war es recht herausfordernd Personen in den Transportwagen zu befördern. Zudem durfte der Zeitfaktor nicht unterschätzt werden. Da zum Teil der Zeitplan recht knapp durch die vielen täglichen Anfragen war, konnte auch das rasch problematisch werden (Verkehrsbedingt, ausserordentliche Umstände etc.).  Da ich aber zu Beginn des Einsatzes eine umfangreiche Einführung hatte und täglich seitens Fahrer und Disposition unterstütze wurde, konnte ich diese Aufgaben in den acht Wochen recht gut meistern. Eine weitere grosse Herausforderung war der Umgang mit den schwer behinderten Kindern, welche täglich ins Oberwald Biberist gefahren werden mussten. Ich hatte zwar vor meinem Zivi Einsatz eine zwei wöchige Schulung bezüglich Umgang mit solchen Personen (Vom Zivildienst). Leider musste ich aber rasch feststellen, eine solche Schulung wiederspiegelt nicht im Annähern die Realität. Nichtdestotrotz konnte ich durch die vielen Tipps und Infos der INVA Mitarbeiter diese Aufgabe bewältigen.  Zwischendurch durfte ich auch in der Dispo Fahrten aufnehmen oder die Buchhaltung unterstützen bei Engpässen. Alles in allem sehr lehrreiche und interessante zwei Monate. Zudem schätzte ich sehr die Diskussionen mit den Kunden, ich konnte dadurch viele Einblicke und schöne Gespräche führen. Die weiteren Einsätze von 2017 bis 2019 waren bezüglich den Tätigkeiten ziemlich ähnlich. Ich hatte Jahr für Jahr mehr Erfahrung, zudem kannte ich die Fahrer und das Dispo Team immer wie besser. Ich kannte die wichtigsten Adressen, zudem wurde auch ich zunehmend von den Kunden erkannt die ich im Vergangenen Jahr chauffiert hatte. Es wurde Jährlich alles einfacher für mich, da ich routinierter wurde und natürlich die zu fahrenden Gäste meistens bereits kannte. Der letzte Einsatz im März 2020 war für mich sehr speziell, weil ich genau wusste, dass es definitiv mein letzter Einsatz bei der INVA sein wird. Die erste Woche meines Einsatzes war eigentlich noch ziemlich normal, die INVA /ich konnten die reservierten Fahrten normal ausführen, die Altersheime hatte normal (zum Teil bereits einzelne Schliessungen) geöffnet, die Schulen waren Offen (Schultransporte), lediglich die Thematik mit dem Corona Virus war da bereits präsent, aber noch nicht akut. Am 16.03.2020 wurde dann gemäss Bundesrat Bescheid der Lock down für die ganze Schweiz bezüglich Pandemie Covit-19 ausgesprochen.  Das bedeutete alle Schulen wurden geschlossen, die meisten Altersheime schlossen die Türen für Besucher und und und. Dieser Entscheid war auch für die INVA ein herber Rückschlag für Ihr Tages Geschäft.  Die Schulfahrten blieben vom einen auf den anderen Tag aus, Fahrten in und von Altersheimen wurden extrem kompliziert, da die Türen verschlossen waren und nur noch per Klingel die Fahrgäste resp. Rezeption erreichbar waren. Viele Freizeitfahrten wurden aus Angst von der Corona Ansteckung storniert, eines jagte wortwörtlich das andere. Das schlimmste war für mich die Absperrung des Spitals vom Zivilschutz. Ab diesem Moment war eine zeitgerechte Abholung im BSO schier unmöglich, da nur noch Patienten (Fahrgäste der INVA) mit einer Bescheinigung berechtigt waren direkt in das BSO zu gelangen, sonst nur mit mühsamen Abklärungen und Umwegen. Man bedenke, 50% der Fahrgäste hatten eine telefonische Reservation ohne schriftliche Bestätigung des Spitals.  Es gab Momente, da hatten wir bis zu einer Stunde für einen Eintritt wie Austritt aus dem Spital Solothurn verloren, bis die Person schlussendlich im Auto war. Ich denke für mich wie auch für alle anderen Angestellten der INVA und den Fahrgästen eine riesige Herausforderung inkl. der Disposition welche stetig  die tägliche Planung neu anpassen musste.  Am Freitag den 20.03.2020 war mein letzter Einsatztag.  Mit viel Spass, Freude, Leidenschaft und voller Erlebnisse schaue ich auf diese vier Jahre bei der INVA zurück. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung sammeln konnte. Ich lernte in dieser Zeit aber auch viel Leid kennen.

Rückblickend wurde mir Jahr für Jahr nach jedem Einsatz aufs Neue bewusst, wie gut ich/wir es als gesunde Personen haben und es auch schätzen sollten.

Ich möchte mich an dieser Stelle beim gesamten INVA Team für die super Zeit, die vorbildliche und kompetente Unterstützung und natürlich die lustigen Momente Bedanken😊.

Macht weiter so, ich wünsche dem gesamten INVA Team viel Glück, Kraft und Erfolg in der Zukunft. Eure Kundschaft vertraut und braucht Euch.

 

Liebe Grüsse euer Zivi

Thomas Marti